Übersetzungen

(Auswahl)

Dolly Alderton: Am Ende ist es ein Anfang

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Aus dem Englischen von Zoë Beck.

Hoffmann und Campe, März 2024

Irgendwie hatte Andy sich das alles anders vorgestellt. Er lebt aus einem Koffer im Gästezimmer seines besten Freundes und wartet darauf, dass seine Karriere als Stand-up-Comedian endlich losgeht. Doch der Erfolg bleibt aus, seine Social-Media-Paranoia ist wenig hilfreich, sein Freundeskreis schwindet rapide und ihn beschleicht der Verdacht, dass er mit 35 Jahren längst viel weiter sein müsste. Vor allem aber ringt er darum, das dramatische Ende seiner Beziehung zu der einzigen Frau zu verarbeiten, die er je wirklich geliebt hat.Andy hat viel zu lernen, nicht zuletzt die Sicht seiner Ex-Freundin auf die Geschichte. Dolly Alderton erzählt warmherzig, witzig und klug vom Schmerz des Erwachsenwerdens, von den zwei Seiten einer jeden Geschichte, und davon, wie das, was uns am Ende doch nicht zerreißt, das werden kann, was uns zusammenhält.

„So weise und anrührend und unglaublich witzig!“ Lena Dunham

 

 

James Stewart: Dinosaurier-Philosophie

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Aus dem Englischen von Zoë Beck.

Eichborn, 2023.

Mit Illustrationen von K Roméy
Nach dem großen Erfolg von DINOSAURIER-THERAPIE – ein Comic über depressive, einsame und vom Leben leicht überforderte Dinos, die sofort alle Herzen eroberten – treffen wir die liebenswert-verwirrten Dinos nun wieder. Dieses Mal begeben sie sich miteinander auf die Suche nach dem Sinn des Lebens und erkunden dabei die Möglichkeiten, in unserer modernen Welt zu existieren – ja, vielleicht sogar ein gutes Leben zu führen, was zur Hölle auch immer das bedeuten mag. Dabei stellen sie tiefgreifende, philosophische Fragen an unser Dasein und nehmen uns mit in ihre ganz eigene und doch so erschreckend vertraute Dino-Welt. 

 

James Stewart: Dinosaurier-Therapie

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Aus dem Englischen von Zoë Beck.

Eichborn, 2022.

Mit Illustrationen von K Roméy
Inmitten einer gewissen Pandemie wurde ein Comic-Account über depressive Dinosaurier plötzlich zum absoluten Internet-Hit: Hochkomisch und entwaffnend ehrlich verarbeitet James Stewart in den Comics seine psychischen Probleme und trifft damit den Nerv einer Zeit, in der viele Menschen haltlos durchs Leben taumeln. Nie wurde die Absurdität unseres modernen Daseins so treffsicher zerlegt wie von seinen kleinen traurigen Dinos. Sie hadern mit sich, mit ihrem Leben, mit ihrem Platz in der Welt und suchen Trost bei ihren Freunden – eben ganz genauso wie wir Menschen. 

 

 

Amanda Lee Koe: Die letzten Strahlen eines Sterns

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Culturbooks, April 2022

Berlin 1928: Ein Fotograf hält die zufällige Begegnung dreier sehr unterschiedlicher Frauen auf einer Party fest: die aufstrebende deutsche Schauspielerin Marlene Dietrich, die auf dem Weg ist, eine der bleibenden Ikonen Hollywoods zu werden; Anna May Wong, der erste chinesischstämmige US-Filmstar; und Leni Riefenstahl, deren Propagandakunstfilme sie erst berühmt und dann berüchtigt machen sollten.

Von dort aus zeichnet der Roman die Jahrzehnte und Kontinente umspannenden Lebenswege der drei Frauen nach. Vom Berlin der Weimarer Zeit bis zur deutschen Wiedervereinigung, von einem Dorf in den bayerischen Alpen bis nach Los Angeles und Paris. Die Kulissen, in denen sich die Frauen bewegen, sind so unterschiedlich wie die Rollen, die sie spielen: Sirene, Opfer, Schurkin oder Geliebte, jeder Auftritt eine sorgfältige Choreografie. Und im Gravitationsfeld eines jeden Stars finden sich zahlreiche Nebendarsteller, die sie wie Planeten umkreisen – ein Vermächtnis, das tief in unsere Zeit hineinreicht.

Geschickt und mit leichter Hand navigiert Koe ihre Protagonistinnen durch die wechselnden politischen Strömungen des 20. Jahrhunderts und verhandelt auf lebendige und neugierige Weise Fragen nach Mitschuld und Täterschaft, nach Identität, Verlangen, Ästhetik und Kunst.

 

 

Katherine Angel: Morgen wird Sex wieder gut

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Aus dem Englischen von Zoë Beck und
Annika Domainko

Hanser, April 2022

Begehren ist politisch, und Sexualität ist Macht. Einverständnis und sexuelle Gewalt schließen sich nicht aus. Wir wissen nicht immer, was wir wollen. Und Intimität ist komplexer, als „Nein heißt Nein“ glauben lässt.
Katherine Angel nähert sich den heikelsten Themen der aktuellen Debatten über Sexualität, weibliches Begehren und Macht. Sie zeigt: Verletzlichkeit und unbewusste Wünsche und Ängste lassen sich auch durch Gesetze nicht aus der Welt schaffen. In klarer Sprache, mit Blick auf Philosophie, Geschichte und Sexualforschung lotet sie die Graubereiche der Intimität aus – verbunden mit einer Mahnung, die zugleich ein großes Versprechen ist: Erst wenn wir einander in unserer Verwundbarkeit wirklich ernst nehmen, wird Sex morgen wieder gut.

 

 

Sally Rooney: Schöne Welt, wo bist du

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Claassen, September 2021

Alice trifft Felix. Sie ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, er arbeitet entfremdet in einer Lagerhalle. Sie begehren einander, doch können sie einander auch trauen? Alices beste Freundin Eileen hat eine schmerzvolle Trennung hinter sich und fühlt sich aufs Neue zu Simon hingezogen, mit dem sie seit ihrer Kindheit eng verbunden ist. Sie lieben sich, doch ist der Versuch der Liebe den Verlust ihrer Freundschaft wert?

Zwischen Dublin und einem kleinen Ort an der irischen Küste entfaltet Sally Rooney eine Geschichte von vier jungen Menschen, die sich nahe sind, die einander verletzen, die sich austauschen: über Sex, über Ungleichheit und was sie mit Beziehungen macht, über die Welt, in der sie leben. Schöne Welt, wo bist du ist eine universelle Geschichte über den Raum zwischen Alleinsein und Einsamkeit und über die Freiheit, sein Leben mit anderen zu teilen – überwältigend klug, voller Klarheit und Trost.

 

 

Ling Ma: New York Ghost

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Culturbooks, März 2021

Candace Chen treibt recht ziellos durch ihr New Yorker Leben. Tagsüber arbeitet sie in einem Büroturm in Manhattan – sie ist zuständig für die Herstellung von Bibeln in China – und abends sieht sie sich mit ihrem Freund in ihrem Kellerappartement Filme an. Seit ihre Eltern, mit denen sie als Kind aus China in die USA eingewandert ist, vor nicht allzu langer Zeit gestorben sind, hat sie genug von jeder Form der Unsicherheit. So hingebungsvoll folgt sie ihren täglichen Routinen, dass sie erst gar nicht bemerkt, wie tödliche Pilzsporen Virus über New York hereinbrechen – ins Land gekommen durch billige, in China hergestellte Konsumgüter. Auch durch ihre Bibeln! Das Shen-Fieber greift rasant um sich: Geschäfte schließen. U-Bahnen stehen still. Menschen fliehen. Ihre Chefs überzeugen sie mit der Aussicht auf eine große Prämie, im Büro die Stellung zu halten. Bald ist sie fast ganz allein in New York, fotografiert – noch immer ohne Fieber – die unheimliche, verlassene Stadt und stellt die Fotos auf ihren anonymen Blog NY Ghost.

Aber schließlich muss auch Candace die Stadt verlassen und schließt sich einer Gruppe Überlebender an – angeführt von dem machthungrigen IT-Techniker Bob. Sie machen sich auf zu einem Ort namens »Die Anlage«, wo sie, wie Bob verspricht, alles haben werden, was sie brauchen, um eine neue Gesellschaft zu begründen. Doch Candace trägt ein Geheimnis in sich, von dem sie weiß, dass Bob es ausnutzen wird. Soll sie vor ihrem Retter fliehen?

Ling Mas ungewöhnliches Debüt ist eine bewegende Familiengeschichte, ein schräges Roadmovie, eine originelle Endzeiterzählung, eine schwarzhumorige Satire über die Folgen unseres Konsumverhaltens – und nicht zuletzt eine aufrichtige Hommage an all die menschlichen Beziehungen, die erst dafür sorgen, dass sich unser Leben nicht in einem reinen Überlebenskampf erschöpft.

 

 

Camilla Grudova: Das Alphabet der Puppen

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Culturbooks, September 2020

Camilla Grudova entführt uns in ein schaurig-magisches und grotesk-humorvolles Universum, bevölkert von Puppen, Nähmaschinen, Konservenbüchsen und Spiegeln, bestimmt von absurden Ideologien und eigenartigen Regeln.

Aus der Ferne grüßen Margaret Atwood, Angela Carter, Edgar Allan Poe und eine Vielzahl literarischer und künstlerischer Traditionen, aber Grudovas mal schöne, mal verstörende und oft unheimliche Geschichten sprengen alle Genregrenzen. Ihre wache Intelligenz und ihr scharfsinniger Witz finden immer neue, überraschende und originelle Wege, gesellschaftliche Zwänge und Pflichten in moderne dystopische Fabeln zu verpacken.

»Grudovas Stil ist ein exotischer Cocktail: drei Teile magischer Realismus, zwei Teile Dystopie und ein Spritzer Feminismus. Eine ausgelassene, verspielte Intelligenz treibt diese seltsamen Geschichten voran … ein echtes Talent.« Daily Mail

Camilla Grudova lebt in Toronto. Sie hat Kunstgeschichte und Germanistik an der McGill University in Montreal studiert und ihre Prosa ist in The White Paper und Granta erschienen. Ihr Debüt »Das Alphabet der Puppen« (»The Doll’s Alphabet«, 2017) erschien fast gleichzeitig in Kanada, den USA und Großbritannien, wurde ins Französische und Spanische übersetzt, sorgte international für Aufsehen und stand auf der Shortlist für den Danuta Gleed Literary Award und den Shirley Jackson Award.

 

 

Sally Rooney: Normale Menschen

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Luchterhand, August 2020

Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Eine Geschichte über Faszination und Freundschaft, über Sex und Macht.

 

 

Denise Mina: Klare Sache

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Ariadne, August 2019

»Ich war noch sehr jung, als ich zum ersten Mal mein Leben ruinierte, indem ich die Wahrheit sagte. Wenn einen jeder nur anschreit und man müde ist und verängstigt und einen die ganze Welt hasst, dann ist es ein Luxus, den Mund zu halten.«
Anna McDonald liebt ihre Töchter, erduldet ihren lokalpatriotischen Ehemann und hält sich ansonsten unterm Radar. Doch eines Morgens stellen zwei Dinge ihren Alltag auf den Kopf. Erstens stößt sie in einem neuen True-Crime-Podcast auf eine vertraute ­Gestalt aus ihrer Vergangenheit, was böse Erinnerungen wachruft und die Story mit ihr verknüpft. Dabei ist der Podcast schon gruselig genug: Es geht um ein versunkenes Schiff und eine getötete Familie, von einem Fluch ist die Rede …
Zweitens brennt ihr Mann mit ihrer besten Freundin Estelle durch – und nimmt ihre beiden Töchter mit. Benommen hockt Anna in den Scherben ihres Lebens, bis Fin Cohen, ein anorektischer Popstar und der Mann von Estelle, sie aus ihrer Lethargie reißt. Woraufhin Anna und Fin zusammen auf Phantomjagd gehen. Denn Anna muss unbedingt erfahren, wie eine junge Londoner Podcasterin auf ihre alte Erzfeindin Gretchen Teigler gestoßen ist. Und was die aktuell im Schilde führt.

 

 

Sally Rooney: Gespräche mit Freunden

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Aus den Englischen von Zoë Beck

Luchterhand, Juli 2019

Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich bei Events, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich und online diskutieren sie über Sex und Freundschaft, Kunst und Literatur, Politik und Genderfragen und, natürlich, über sich selbst. Während Bobbi von Melissa fasziniert ist, fühlt sich Francis immer stärker zu Nick hingezogen … Ein intensiver Roman über Intimität, Untreue und die Möglichkeit der Liebe, eine hinreißende, kluge Antwort auf die Frage, wie es ist, heute jung und weiblich zu sein.

Sally Rooney wurde 1991 geboren, ist in Castlebar, County Mayo, aufgewachsen und lebt in Dublin. Ihre frühen Arbeiten sind erschienen in The New Yorker, Granta, The White Review, The Dublin Review, The Stinging FlyKevin Barrys Stonecutter und der Anthologie Winter Pages. Sie studierte am Trinity College Dublin, zunächst Politik, machte dann ihren Master in Literatur. Sie war dort 2013 die Nr. 1 bei den European University Debating Championships. Rooneys Debütroman »Gespräche mit Freunden« war Book of the Year in Sunday Times, Guardian, Observer, Daily Telegraph und Evening Standard. Der Roman kam auf die Shortlist des Sunday Independent Newcomer of the Year Award 2017, des International Dylan Thomas Prize und des Rathbones Folio Prize 2018. Rooney war die Gewinnerin des Sunday Times/Peters Fraser & Dunlop Young Writer of the Year Award 2017, den u.a. auch Zadie Smith und Sarah Waters gewannen. Rooney ist inzwischen Redakteurin des irischen Literaturmagazins The Stinging Fly. Ihr zweiter Roman »Normal People« kam auf die Longlist des Man Booker Prize 2018, war Waterstones Book of the Year, ist auf der Shortlist des Costa Novel Award und gewann den An Post Irish Novel of the Year Award.

 

 

Lesley Nneka Arimah: Was es bedeutet, wenn ein Mann aus dem Himmel fällt

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Culturbooks 2019

Eine Frau, die sich verzweifelt danach sehnt, Mutter zu werden, greift auf verbotene Magie zurück. Eine amerikanische Jugendliche und ihre nigerianische Cousine entdecken in einer verhängnisvollen Nacht sehr beunruhigende Gemeinsamkeiten. Und in der Titelgeschichte haben Experten in einer von Fluten verwüsteten Welt herausgefunden, wie man die Gefühle der Menschen manipuliert.

Lesley Nneka Arimah erzählt bewegende Geschichten über Familie, Liebe, Freundschaft und Heimat in einer immer stärker globalisierten Welt. Sie erforscht die verschiedenen Arten elterlicher Fürsorge, und ihre Porträts von Müttern und Töchtern in Extremsituationen treffen mitten ins Herz.
Das vielfach ausgezeichnete Debüt eines international gefeierten literarischen Talents.

 

 

Helen Oyeyemi: Was du nicht hast, das brauchst du nicht

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Übersetzt von Zoë Beck

2018 bei Culturbooks

Alles beginnt mit einem ausgesetzten Baby, das einen goldenen Schlüssel zu einem verwunschenen Garten um den Hals trägt …

Helen Oyeyemi trägt uns mit ihrer unvergleichlichen Fantasie durch Zeiten und Länder, verwischt die Grenzen gleichzeitig existierender Wirklichkeiten, verbindet dabei leichtfüßig den Erzählreigen durch immer wiederkehrende Figuren, Schauplätze und vor allem – Schlüssel. Schlüssel zu Orten, Herzen und Geheimnissen. Und immer wieder stellt sich die Frage, ob ein Schlüssel wirklich gedreht werden soll, oder ob es besser ist, dem Unbekannten seine Magie zu lassen.

Helen Oyeyemis immer überraschende Geschichten nähren sich aus Märchen und Mythen und wendet sie zu einem geistreichen Kommentar einer sehr aktuellen Gegenwart.

 

 

Pippa Goldschmidt: Von der Notwendigkeit, den Weltraum zu ordnen

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Übersetzt von Zoë Beck

2018 bei Culturbooks

Eine Studentin beginnt eine Affäre mit ihrem verheirateten
Professor, und schon bald muss sie die Grundlagen der Astrophysik am eigenen Leib erfahren. Bertolt Brecht schreibt sein Stück Leben des Galilei im amerikanischen Exil neu und gerät vor das Komitee für unamerikanische Umtriebe. Auf einer einsamen Polarstation am Südpol trifft ein an Liebeskummer leidender Forscher auf seinen Rivalen. Albert Einstein versucht, mit dem Verlust seines ersten Kindes zurechtzukommen. Ein sprachgesteuerter Lift nimmt eine
Anweisung etwas zu genau …

Goldschmidts geistreiche und berührende Erzählungen bieten faszinierende Einsichten in die menschliche Natur. Sie erzählen von der Rolle der Frauen in der Forschung, von Wendepunkten im Leben berühmter Wissenschaftler und Künstler, vom jüdischen Überleben nach dem Zweiten Weltkrieg, von Liebe und Sex und der immer aktuellen Suche nach Erkenntnis. Jede Geschichte, von der surrealen Miniatur bis zur epischen historischen Erzählung, ist ein Meisterwerk für sich.

 

 

Denise Mina: Blut, Salz, Wasser

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

2018 bei Ariadne.

Iain Fraser stammt aus Helensburgh. War lange weg, eine Haftstrafe absitzen. Jetzt ist er zurück. Und muss tun, was sein Boss von ihm erwartet, egal wie, egal was. Aber eine arglose Frau zu töten ist verdammt finster. Das wird Iain nicht mehr los.
Inzwischen steht Detective Inspector Alex Morrow vor einem Rätsel. Die von der Polizei überwachte Roxanna Fuentecilla ist verschwunden – sehr peinlich, zumal die Spanierin in einen Fall von Wirtschaftskriminalität verwickelt ist, der dem frisch verschlankten Budget der zuständigen Ermittlungsabteilung helfen sollte.
Die Leiche, die im Loch Lomond treibt, ist jedoch nicht die der Gesuchten. Morrow hat also zusätzlich einen Mordfall am Hals. Und der führt sie nach Helensburgh …

Denise Mina, in Großbritannien als Queen of Tartan Noir gefeiert, schreibt raffiniert verflochtene Pageturner mit Ecken und Kanten. Blut Salz Wasser wechselt zwischen den Perspektiven des Täters, der Ermittlerin und von Nebenfiguren und knüpft ein komplexes Panorama sozialer Wirklichkeit: eine schottische Kleinstadt kurz vor dem Referendum, eine Welt für sich – doch zugleich eine verblüffend repräsentative literarische Welt, die tiefe Einblicke in die moderne Gesellschaft gewährt.

 

 

Karan Mahajan: In Gesellschaft kleiner Bomben

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

2017 bei Culturbooks.

Die Khurana-Brüder schlendern zusammen mit ihrem Schulkameraden Mansoor Ahmed über einen gut besuchten Markt in Delhi. Ohne Vorwarnung kommt es zur Katastrophe: Neben ihnen explodiert eine Bombe – eine der vielen »kleinen« Bomben, die von der Welt kaum beachtet werden – und reißt die Khurana-Brüder in den Tod. Mansoor überlebt, doch der Bombenanschlag hinterlässt Spuren an Körper und Seele.

Nach einem kurzen Aufenthalt an einer amerikanischen Universität kehrt Mansoor nach Delhi zurück, wo seine Suche nach einem Platz im Leben immer radikalere Formen annimmt …

Eng verwoben mit der Geschichte der Familien Khurana und Ahmed ist die des kaschmirischen Bombenbauers Shockie, der bereit ist, sein Leben für die Unabhängigkeit seines Vaterlands zu opfern.

Karan Mahajans Roman ist außergewöhnlich komponiert: Er beginnt buchstäblich mit dem großen Knall – und zeichnet dann die vielen Druckwellen nach, die die Bombenexplosion bei allen Beteiligten ausgelöst hat: Welche Auswirkungen hat ein solcher Terrorakt auf die Betroffenen? Auf die Angehörigen? Auf die Gesellschaft? Wie werden Menschen zu Terroristen? Mahajan folgt keinen wohlbekannten Narrativen über Terrortäter und ihre Opfer. Er nähert sich differenziert, originell und nicht ohne Humor einigen der wichtigsten Fragen unserer Zeit.

Auf der Litprom-Bestenliste »Weltempfänger« Winter 2017/18
»Eins der 25 wichtigsten Bücher der Saison.« Spiegel-Online
»Eins der 10 besten Bücher 2016.« New York Times

 

 

Amanda Lee Koe: Ministerium für öffentliche Erregung

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Aus dem Englischen von Zoë Beck

Oktober 2016 bei Culturbooks.

Amanda Lee Koe betrat die Bühne der Weltliteratur mit einem Knall: Das Debüt der jungen Autorin, die in Singapur und New York lebt und u.a. als Literaturredakteurin für den Esquire arbeitet, wurde mit Preisen überhäuft. Es gewann den Singapore Literature Prize for English Fiction und den Book Award for Best Fiction, stand auf der Longlist für den Frank O’Connor Award und wurde unter die zehn besten englischen Bücher Singapurs der letzten 50 Jahre gewählt.

Koe schreibt über Außenseiter und Querköpfe, über verlorene Individuen, die sich durch eine in Schieflage geratene Welt bewegen. Zeitgemäß, einfallsreich, atemberaubend. Es geht um Leidenschaften, Abhängigkeiten, Identität, Sex und (verlorene) Liebe.

Ein ungleiches Pärchen fasst den Entschluss, bei ihren Rendezvous alle Parks der Insel abzuklappern; ein Mann trifft in einer Bar einen Transsexuellen, den er als Junge gedemütigt hatte, und lässt sich von ihm abschleppen; eine Kellnerin bedient einen alternden Serienstar, in den sie als kleines Mädchen verliebt war, am nächsten Morgen wird er tot in seinem Bett aufgefunden.

Geschichten wie ein Schlag. Nicht wie ein brutaler Schlag ins Gesicht, sondern wie ein Herztreffer, ein Blattschuss, ein wilder Hieb, der den Zentralmuskel des Gefühls für einen kurzen Moment aus dem Takt bringt und wilde, aufregende Wahrheiten offenbart.

 

 

James Grady: Die letzten Tage des Condor

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Aus dem amerikanischen Englisch von Zoë Beck

Juni 2016 bei Suhrkamp.

Ronald Malcolm alias Vin alias Condor ist zurück. Der einstige Whistleblower und spätere Top-Agent hatte die letzten Jahre in einem Irrenhaus der CIA verbracht und arbeitet jetzt in der Library of Congress in Washington. Routinemäßig wird er von der inzwischen neu gegründeten Homeland Security überprüft. Als einer deren Agenten tot in Condors Wohnzimmer gefunden wird, scheinen alle Geheimdienste hinter ihm her zu sein. Manche davon so geheim, dass niemand weiß, wer oder was sie überhaupt sind. Washington verwandelt sich in einen kafkaesken Bau, ständig von neuester Technologie überwacht. Nichts ist mehr harmlos, nichts ist unschuldig, nichts durchsichtig. Geschossen wird sofort und ohne Rücksicht auf Verluste. Der Condor und die CIA-Agentin Faye Dozier versuchen sich in Sicherheit zu bringen, aber vor wem eigentlich?
James Gradys realitätstüchtige Jetztzeitvision porträtiert die USA als ein Labyrinth der Paranoia, in dem jede Steuerung außer Kontrolle geraten ist. Actionhaltig, sarkastisch, scharfsinnig, radikal skeptisch und enorm unterhaltsam.

 

 

Sinziana Paltineanu: Elefantenchroniken

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Deutsch von Zoë Beck.

Juni 2015, bei Fiktion.

In dem Romandebüt Elefantenchroniken der rumänischen Schrifstellerin und Historikerin Sînziana Păltineanu erkundet eine Hauptfigur, frei von Geldsorgen, eine Welt fluider Zeitlichkeit. Fragmente, Schatten, Pilze und Teddybären leisten ihr Gesellschaft, und sie nutzt ein Stadtarchiv als Pforte, vergangenen Empfindsamkeiten nachzuspüren.

 

 

 

Pippa Goldschmidt: Weiter als der Himmel

Aus dem Englischen von Zoë Beck.

März 2015 im Weidle Verlag.

Jeanette, frisch promovierte Astronomin, macht an einem Teleskop in den chilenischen Anden eine sensationelle Entdeckung, die diversen Gesetzen ihrer Wissenschaft diametral entgegensteht. Sie weiß nicht, ob sie ihre Ergebnisse veröffentlichen soll oder ob sie damit ihrer Karriere schadet. Schließlich tut sie es und hat die gesamte astronomische Welt gegen sich aufgebracht. Sie stürzt in einen Strudel, der schon bald ihr Privatleben mit sich reißt und sie zwischen den Mühlsteinen der Vergangenheit und der Gegenwart zu zermahlen droht. Bilder ihrer Schwester, die unter rätselhaften Umständen in ihrer Kindheit starb, spannen sich vor die Wirklichkeit. Sie sucht den Himmel und die Erde nach ihr ab und verliert sich dabei selbst. Pippa Goldschmidts erster Roman ist zugleich tragische Kindheitsgeschichte und Wissenschaftssatire: Virtuos wechselt er die Erzählebenen, die sich schließlich mehr und mehr vermischen.